Venenerkrankungen

Krampfadern (Varizen) sind dauerhaft erweiterte und geschlängelte Venen am oberflächlichen Venensystem die meistens am Bein auftreten. Das Krampfaderleiden ist eine Volkskrankheit und somit weit verbreitet. Aufgrund einer bindegewebigen Schwäche können die Venenklappen nicht mehr vollständig schließen und dadurch fließt das Blut in der betroffenen Beinvene fälschlicherweise fußwärts und es kommt zu einer Überlastung in der Venenwand und daher treten die Venen im Laufe der Zeit geschlängelt heraus. Man spricht von Krampfadern. Andere Faktoren wie das Lebensalter, Übergewicht und mangelnde Bewegung begünstigen die Entstehung von Krampfadern. Ohne eine Behandlung können Krampfadern erhebliche Schäden am Venensystem verursachen mit sehr ernst zu nehmenden Folgeerscheinungen unter anderem wie ein offenes Bein, eine Thrombose oder eine Venenentzündung. Daher sollten Krampfadern nicht verharmlost werden und man sollte einen Venenarzt (Phlebologen) aufsuchen.

Behandlungsmethoden:

• Konservative Behandlung - Tragen von Kompressionstrümpfen, ausreichend Bewegung, kalte Güsse
• Operative Behandlungsmethoden
• Klassische Operation - Crossektomie und Stripping
• Moderne, schonende und fast schnittfreie Verfahren - Endovenöse Lasertherapie, Miniphlebektomie, Isolierte Entfernung von Astvarizen

Alle diese Behandlungsmethoden können ambulant in einer besonderen Form der örtlichen Betäubung (Tumeszenz-Lokalanästhesie) durchgeführt werden. Um die Behandlung für den Patienten möglichst angenehm zu gestalten, besteht auch die Möglichkeit die Eingriffe in Kooperation mit einem Anästhesisten (Narkosearzt) ambulant in Dämmerschlaf durchzuführen. In sehr seltenen Fällen und bei bestimmten Indikationen kann die Operation eine Teil oder Vollnarkose erfordern. Die Operation kann entweder tageschirurgisch ambulant oder im Rahmen eines stationären Aufenthaltes in einer Privatklinik in Meran durchgeführt werden.

In der Regel machen Besenreiser keine Beschwerden. In den meisten Fällen sind sie nur kosmetisch störend. Allerdings können Besenreiser das erste Zeichen einer Venenerkrankung sein. Der Venen-Facharzt-Phlebologe kann feststellen, ob eine derartige Erkrankung größerer Venen vorliegt.

Laserbehandlung:

Verschiedene Lasergeräte können hier zum Einsatz kommen. Auch bei der Laserbehandlung sind mehrere Sitzungen notwendig um ein gutes kosmetisches Ergebnis zu erzielen. In der Regel sollte Sonneneinstrahlung etwa zwei Wochen nach der Laserbehandlung vermieden werden. Die besten Ergebnisse erzielt man bei den kleinen roten Äderchen. Die Indikation zur Behandlung wird gemeinsam mit dem Patienten nach einem vorherigem ausführlichem Gespräch und eine Diagnostik mittels Farb-Ultraschall-Untersuchung (Duplex-Sonographie) der Venen festgelegt. Es wird ein individueller Behandlungsplan für bestmögliche Ergebnisse und schöne Beine für den Patienten erstellt.

Sklerotherapie (Verödung):

Man unterscheidet - Verödung in Flüssigform und Verödung in SchaumtechnikEs können sehr gute medizinische und kosmetische Verbesserung erreicht werden. In der Regel erfolgt die Behandlung ambulant in der Sprechstunde ohne jegliche Einschränkung bei der Arbeit oder beim Sport. Mehrere Behandlungstermine sind zumeist erforderlich.

VENENENZÜNDUNG:
Wenn sich ein Blutgerinnsel (Thrombus) im oberflächlichen Venensystem befindet spricht man von einer oberflächlichen Venenentzündung (Thrombophlebitis superficialis). In den allermeisten Fällen finden sich oberflächliche Venenentzündungen im Bereich der Beine. Viel seltener im Bereich der Arme und Ausnahmefällen an sonstigen Körperstellen. Vorbestehende krankhafte Veränderungen an den Venen wie beispielsweise Krampfadern oder eine frühere abgelaufene Venenentzündung erhöhen das Risiko eines erneuten thrombotischen Ereignisses. In Abhängigkeit von der Lokalisation treten strangförmige Verhärtungen, Rötungen der Haut mit Überwärmung und Schmerzen im Bereich der betroffenen Vene und deren Umgebung auf.

Behandlung einer Venenenzündung:
Mittels einer Ultraschalluntersuchung beim Venen-Facharzt kann die genaue Diagnose und die Ausdehnung der Thrombose bestimmt werden. Eine Therapie kann sofort erfolgen. In der Regel erfolgt die Therapie ambulant mittels blutverdünnenden Medikamenten. Zudem wichtig eine Kompressionstherapie mit Kompressionsstrümpfen oder Kompressionsbinden. Die Dauer und Dosis der Blutverdünnung ergeben sich aus der Lokalisation und Ausdehnung der Venenentzündung sowie dem individuellen Risikoprofil des betroffenen Menschen. Der Venenfacharzt wird den Behandlungsverlauf mittels Ultraschall kontrollieren.

TIEFE VENENTHROMBOSE:
Befindet sich ein Blutgerinnsel im Bereich der tiefen Vene spricht man von einer tiefen Beinvenenthrombose. In den allermeisten Fällen sind die Beinvenen betroffen, seltener die Armvenen. Eine Thrombose entsteht zum einen durch eine Veränderung der Blutzusammensetzung (Gerinnung des Blutes) oder durch eine verlangsamte Strömungsgeschwindigkeit des Blutes im Gefäß (z.B. längere Bettlägerigkeit). Auch Verletzungen der Gefäßinnenwand können zu einer Thrombose führen.Die Hauptgefahr bei einer Thrombose besteht im Abreißen von Blugerinnselanteilen oder sogar des gesamten Blutgerinnsels und dem Weitertransport des Thrombus zum Herzen und nachfolgend in die Lunge. Man spricht von einer lebensgefährlichen Lungenembolie. Bei entsprechender Anamnese und Symptomen wie Druckgefühl, Anschwellen und Verfärbung des Beines sowie Schmerzen und muskelkaterartige Beschwerden sollte unverzüglich einen Venenspezialisten aufgesucht werden.

Behandlung einer tiefen Venenthrombose:
Mittels Ultraschalldiagnostik kann die Ausdehnung des Gerinnsel in den tiefen Beinvenen festgestellt werden. Es erfolgt eine blutverdünnende Therapie entweder in Form von Injektionen oder in Tablettenform ( moderne Antikoagulantien). Zusätzlich erfolgt je nach Befund eine Kompressionstherapie mittels Kompressionsstrümpfen oder das Anlegen von Kompressionsbinden.In den allermeisten Fällen erfolgt die Therapie ambulant. Die Dauer und Dosis der Blutverdünnung ergeben sich aus der Lokalisation und Ausdehnung des Befundes sowie dem individuellen Risikoprofil des betroffenen Menschen. Das Bein das einmal von einer Thrombose betroffen war, hat ein höheres Risiko erneut eine Thrombose zu entwickeln, daher sind regelmässige Kontrollen beim Venen-Facharzt notwendig.

Kein rein ästhetisches, sondern ein medizinisches Problem. Bei dem wenig bekannte Lipödem handelt es sich um eine voranschreitende Erkrankung des Fettgewebes. Es kommt zu einer atypischen, symmetrischen Ausbildung von Fettansammlungen seitlich an den Hüften und Oberschenkel. Die Erkrankung kann im späteren Verlauf auch auf die Unterschenkel, sowie auf die Arme und den Nacken übergehen. Die zusätzliche Einlagerung von Flüssigkeit in diese Fettansammlungen führt häufig zu Schmerzen und Druckempfindlichkeit sowie einer Neigung zu blauen Flecken. Das Lipödem tritt fast ausschließlich bei Frauen auf, nach der Pubertät, nach einer Schwangerschaft oder im Klimakterium. Hormonelle Veränderungen und eine genetische Prädisposition werden als Ursache vermutet. Das Lipödem ist nicht die Folge von Übergewicht – Diät und Bewegung führen in diesem Fall kaum zu einer Verbesserung des Krankheitsbildes.

Behandlungsmethoden:

• Lymphdrainage nach Vodder und Kompressionstherapie
• Kryolipolyse
• Chirurgische Therapie durch Liposkulptur (Konsiliar – Fachärztin)