Hämorrhoiden

...die stillen Übeltäter!

Jucken, Brennen, Stechen im Analbereich, sehr viele kennen das, keiner redet darüber. Schon das Kratzen an der häufig juckenden Stelle ist in der Öffentlichkeit nicht möglich. Was steckt hinter diesem Juckreiz? Sehr häufig die Hämorrhoiden. Hämorrhoiden hat jeder, selbst das Neugeborene. Probleme machen sie, wenn wir älter werden. Frauen klagen häufig nach der ersten Entbindung erstmals über entsprechende Beschwerden.

Vereinfacht gesagt, sind Hämorrhoiden kissenartige venöse Gefäßpolster. Sie dienen dem Feinverschluss des Afters. Damit sich der Enddarm nicht ungewollt entleert, dafür haben wir die Schließmuskeln. Hämorrhoiden verhindern das Entweichen von Luft und Sekret. Vergleicht man diese menschliche Anatomie mit einem Wasserhahn, so entspricht das Zudrehen des Wasserhahns dem Schließmuskel, der dann aber noch tropfen würde. Erst die Gummidichtung (die Hämorrhoiden) machen die Sache ganz dicht. Sowie aus gesunden Venen im Rahmen einer bindegewebigen Schwäche Krampfadern entstehen können, machen Hämorrhoiden, wenn sie größer werden, entsprechende Beschwerden. Wie erwähnt kann man Hämorrhoiden mit venösen Kissen vergleichen. Schwangerschaften, schwere körperliche Arbeit, langes Sitzen und vielfach auch einfach das zunehmende Alter führen dazu, dass diese venösen Polster sich ausweiten und für Gewebsflüssigkeiten durchlässiger werden. Es kommt also zum Nässen im Analbereich. Die Haut wird gereizt. Das juckt. Wie beim Säugling, der einnässt, kann sich die Haut entzünden. Juckt noch mehr! Eine gereizte Haut kann einreißen. Das schmerzt sehr, brennt auch. Durch diese wiederholt ablaufenden Entzündungsprozesse bilden sich manchmal nach außen hin unschöne, störende Hautlappen, die zu weilen Daumennagelgröße annehmen. Nach Entbindungen treten diese sogenannten äußeren Hämorrhoiden bereits bei jungen Frauen auf.

Wer ist betroffen? Viele, keineswegs alle. Menschen, die mit Krampfadern zu tun haben, haben häufig auch die Probleme im Analbereich. Die Ursache liegt in der Bindegewebsschwäche. Was kann man vorbeugend tun? Viel bewegen, viel trinken, gesunde ballaststoffreiche Ernährung, lange Sitzungen auf der Toilette vermeiden (kein Zeitunglesen). Einfache Hausmittelchen, wie weiche Zinkpaste, wie man sie von der Säuglingspflege kennt, bringen in der Anfangsphase rasch Linderung. Zäpfchen sind nicht hilfreich, sie flutschen in den Darm. Der Wirkstoff kommt nicht dorthin, wo er hin sollte.

Reichen diese einfachen Mittel nicht aus, kann der Proktologe (Enddarmspezialist) zumeist mit einigen wenigen schmerzlosen Spritzen das Problem lindern. Größere Hämorrhoiden können ebenfalls schmerzlos mittels kleinen Gummibändchen schrittweise verkleinert werden. Diese Gummiringe werden über Teilbereiche der Hämorrhoiden gestülpt. Den Hämorrhoiden wird sozusagen der Hals abgeschnürt und sie fallen ab. Das Abfallen merkt der behandelte Patient zumeist nicht. Mit diesen einfachen, schmerzlosen Methoden lassen sich die äußerst unangenehmen Hämorrhoiden-Operationen - auch wenn sie in Lasertechnik durchgeführt werden - zumeist vermeiden.