Beinvenenthrombose

Harmlos oder gefährlich?

Jeder hat in seinem Leben bestimmt schon gehört, dass ein Nachbar oder ein Bekannter an einer Venenentzündung erkrankt ist oder mit einer Thrombose im Krankenhaus liegt Also doch nicht harmlos?

Keineswegs! Bereits Ende des 19. Jahrhunderts hat der berühmte Pathologe Virchow die Hauptfaktoren erkannt, die zu einer Thrombose führen. Er konnte in der damals berühmtesten Klinik in Europa, der Charité in Berlin, nachweisen, dass eine Thrombose durch drei Faktoren begünstigt wird. Diese sind zum einen Veränderungen der Blutzusammensetzung (im Volksmund sagt man, dass das Blut zu dick ist), des Weiteren die verminderte Strömungsgeschwindigkeit (wenn das Blut langsamer fließt, z. B. bei krankheitsbedingter längerer Bettruhe) und zuletzt Veränderungen im Bereich der Gefäßinnenwand (z.B. durch äußere Gewalt wie Druck oder Schlag oder hervorgerufen durch Katheter oder Spritzen). Jeder dieser einzelnen Faktoren kann eine Thrombose begünstigen. Kommen mehrere Faktoren zusammen, steigt das Risiko der die Entstehung einer Thrombose.

Von einer Venenentzündung spricht man wenn das Thrombose-Ereignis in den oberflächlichen Venen stattfindet. Spielt sich die Blutgerinnung in den tiefen Venen ab, liegt eine tiefe Venenthrombose vor. In den allermeisten Fällen sind die Beinvenen betroffen, seltener die Armvenen. In Ausnahmefällen an sonstigen Körperstellen. Vorbestehende krankhafte Veränderungen an den Venen, wie beispielsweise Krampfadern oder eine früher abgelaufene tiefe Beinvenenthrombose erhöhen das Risiko eines erneuten thrombotischen Ereignisses. Die Hauptgefahr besteht im Abreißen von Blutgerinnsel-Anteilen oder sogar des gesamten Blutgerinnsels und dem Weitertransport des Gerinnsels (Thrombus) zum Herzen und nachfolgend in die Lunge. Man spricht von einer Lungenembolie.

Die Lungengefäße werden durch diese Blutgerinnsel verstopft. Sind die Blutgerinnsel nur wenige Millimeter groß, gehen nur kleinste End-Äste der Lungengefäße zu. Dies muss der Mensch überhaupt nicht merken, die Lunge löst diese kleinen Thromben innerhalb weniger Tage auf. Ist der abgerissene Thrombus die Größe einer Bratwurst, ist diese Situation sehr ernst und mit dem Leben fast nicht mehr vereinbar. Am häufigsten klagen betroffene Patienten über Luftnot zu weilen auch über Schmerzen beim Atmen. Hier ist höchste Eile geboten und ärztliche Hilfe zwingend nötig. Oberstes Ziel muss sein eine solche Lungenembolie zu vermeiden. Deshalb sollten unklare Beschwerden am Bein die mit Schmerzen, Schwellung, Schweregefühl, Rötung einhergehen durch den Facharzt/-ärztin für Venenheilkunde (Phlebologe/in) frühzeitig abgeklärt werden.

Bei Fragen und Unklarheiten zu diesem Thema steht Ihnen das Medical Center Quellenhof gerne zur Verfügung.