Thrombose unter Antibabypille?

Ist das wirklich eine gute Kombination?

Die so genannte Antibabypille gehört zu den am häufigsten eingenommenen Medikamenten weltweit. In den zurückliegenden 50 Jahren hat es viele weitere Entwicklungen gegeben. Man spricht heute von Pillenpräparaten der dritten und vierten Generation. Gerade bei den so genannten modernen Präparaten wurden die letzten Jahre gehäuft Thrombosen beobachtet. Dies ist insofern von Belang, weil die Pilleneinnahme heutzutage zu den am häufigsten angewandten Methoden der Schwangerschaftsverhütung gehört.

Circa 7 Millionen Frauen in Deutschland wenden die Pille an, davon sind fast 2 Millionen jünger als 20 Jahre. Junge Frauen im Alter bis 35 Jahren weisen häufiger Thrombosen auf als gleichaltrige Männer. Diese Tatsache beruht im Wesentlichen auf der Einnahme der Pille sowie abgelaufenen Schwangerschaften, also typischerweise frauenspezifische Faktoren.

Wie wirkt die Pille? Die Pille ist ein so genannter Ovulationshemmer d.h. sie verhindert den Eisprung. Andere Wirkmechanismen kommen hinzu. Die Sicherheit der Pillen-Präparate vor einer ungewollten Schwangerschaft ist bei korrekter Einnahme sehr hoch. Das geringste Risiko hinsichtlich einer Thrombose haben Präparate mit geringer Östrogendosis und Levonorgestrel als Gestagen.

Aktuell sind zwei neuere Pillenpräparate entwickelt worden, die natürliche Östrogene enthalten. Die ersten vorliegenden Untersuchungen weisen darauf hin, dass diese Präparate kein höheres Thromboserisiko aufweisen. Des Weiteren gibt es viele Präparate, die nur Gestagene enthalten. Auch hier ist das Thromboserisiko gering. Dies gilt jedoch nicht für die so genannte drei Monatsspritze.

Fazit: Viele Pillen-Präparate gehen mit einem erhöhten Thromboserisiko einher. Neu ist nicht automatisch besser. Das Thromboserisiko ist dabei bei den modernen Pillen-Päparaten der dritten und vierten Generation höher als unter den Gestagenhaltigen Pillen-Präparaten (Levonorgestrel). Das Risiko einer Thrombose steigt zudem, wenn zusätzliche Faktoren hinzukommen. Dazu zählen höheres Lebensalter, bekannte Gerinnungsstörungen des Blutes, Vorliegen von Krampfadern, deutliches Übergewicht, familiäre Thromboseneigung, längere Bettruhe und Nikotinkonsum. Im Einzelfall sind somit viele Faktoren hinsichtlich der Einnahme von Pillen-Präparaten abzuwägen. Diesbezüglich ist eine enge Abstimmung zwischen dem Phlebologen/in (Facharzt/in für Venen-Krankheiten) und dem Gynäkologen/in (Frauenarzt/in) sehr sinnvoll.

Bei Fragen und Unklarheiten zu diesem Thema steht Ihnen das Medical Center Quellenhof gerne zur Verfügung.